Der eigene Messenger für Ihre Schule
Wie sieht eine Alternative zu Whatsapp und Co für den Schulbetrieb aus?

Whatsapp-Verbote an Schulen machen Sinn. Doch wie sieht eine Alternative aus? Grundsätzlich möchte man so komfortabel kommunizieren wie man es sich mit Whatsapp und Co gewohnt ist. E-Mail wäre vielleicht eine Lösung, doch eine Mail-Adresse für jede Schülerin ist keine Option. Der Datenschutz spielt eine grosse Rolle. Ist das ein unverfüllbarer Wunsch? Es wäre super, wenn man selber eine sichere Messenger-Lösung für die Schule betreiben kann. "Ist das überhaupt möglich?", fragen Sie sich vermutlich.

Die Antwort ist: ja. In diesem Beitrag zeigen wir auf, wie eine Schule einen eigenen Messenger-Dienst betreiben kann.

Aber zuerst ein wichtiger Punkt zum allgemeinen Verständnis: E-Mail hat den modernen Messengern immer noch etwas voraus. Jeder, der möchte, kann seinen eigenen E-Mail-Server installieren und sein eigenes E-Mail-Programm entwickeln. Alle Protokolle zur Kommunikation mit E-Mail sind offengelegt. Jeder kann mitmachen.

Was E-Mail schon lange kann, funktioniert erst bis vor kurzen mit Messenger. Zumindest für ganz bestimmte Messenger. Jeder Messenger, der das Matrix-Protokoll versteht, ermöglicht die Kommunikation mit anderen Matrix-Messengern. Würde beispielsweise Whatsapp und Threema das Matrix-Protokoll implementieren, könnte man mit Whatsapp an einen Threema-Kontakt eine Nachricht schreiben.

So viel zur Technik. Nun fragen Sie sich vielleicht wie man selber zu einem Matrix-Messenger kommt und haben vielleicht Mühe die neuen Begriffe und Themen einzuordnen.

Um das zu vereinfachen haben wir ein Messenger-Paket für Schulen zusammengestellt, schauen wir uns dazu die Einkaufsliste an.

Einkaufsliste

Was brauche ich für die eigene Messenger-Lösung an der Schule und was kostet das?

1x Domain

Sie brauche eine Webadresse wie zum Beispiel matrix.schule-sisikon.ch. Unter dieser Adresse ist der Matrix-Server erreichbar.

Kosten: 20 CHF pro Jahr

1x Managed Server

Sie brauchen einen Server um die Lösung zu hosten. Entweder betreiben Sie diesen selber oder fragen bei einem Anbieter um eine Offerte. Die Kosten sind abhängig von der Benutzerzahl.

Kosten: ca. 80 CHF pro Monat pro 100 Benutzer

1x Software-Installation

Matrix ist die Software, welche den Einsatz eines eigenen Messenger ermöglicht. Sie brauchen Unterstützung bei der Installation.

Kosten: Einmalig ca. 500 CHF

Element-App

Die Messenger-App Element kommuniziert mit dem Matrix-Server. Sie ist gratis und kann auf allen Geräten installiert werden.

Kosten: 0 CHF

Unterstützung

Es gibt viele Unternehmen, die sich mit Open Source Software auskennen und Sie beim Einkauf und der Inbetriebnahme unterstützen können.

Mint System

Mint System unterstützten Schulen beim Betrieb von Open Source Software. Mit der OpenEduca-Initiative präsentieren wir sinnvolle Lösungen für den Schulbetrieb.

Ungleich leistet seit Jahren Pionierarbeit im Bereich von alternativen Softwarelösungen. Sie ist Partner von Matrix und dazu verschiedene Produkte im Angebot.

Funktionsweise

Haben wir Ihre Neugierde geweckt? Sie möchten genaueres zu Matrix und Element wissen? Im folgenden Abschnitt erläutern wir die Funktionen von Matrix und Element.

Den Matrix-Server kann man sich wie einen Mail-Server vorstellen. Anstatt Postfächer gibt es Accounts. Als Benutzer registriere ich mich auf einem Matrix-Server nach Wahl oder erhalte einen vordefinierten Account vom Administrator. Die Benutzer-Identität ist ähnlich wie die E-Mail-Adresse, beispielsweise marta.muster@schule-sisikon.ch. Mit dieser Adresse kann ich mit anderen Matrix-Benutzern Kontakt aufnehmen.

Auf dem Matrix-Server gibt es Räume (Rooms) und Umgebungen (Spaces). Ein Raum kann beispielsweise eine Klasse repräsentieren und eine mögliche Umgebung wären alle Unterstufenklassen. Matrix-Benutzer können sich selber in Räumen organisieren, ganz ähnlich den Gruppen-Chats von Messengern.

Mehrere Matrix-Server bilden ein Netztwerk. Das ist eine grossartige Sache, denn nur so kann die Messenger-Vielfalt gesichert und das Problem der Datenhoheit behoben werden.


Alle Benutzerdaten bleiben immer auf dem eigenen Matrix-Server. Verlässt eine Benutzerin die Schule kann der Account auch auf einen neuen Matrix-Server migriert werden.

Vorteile

Der Einsatz der Messenger-Lösung hat folgende Vorteile für Sie:

Datenmissbrauch unmöglich

Alle Daten sind verschlüsselt auf dem Matrix-Server gespeichert. Der Nachrichtenaustausch erfolgt verschlüsselt. Administratoren haben keinen Zugriff auf die Benutzerdaten.

Geringer Administrationsaufwand

Der Matrix-Server läuft stabil und ist einfach zu warten. Neue Accounts können ohne Aufwand angelegt werden.

Pädagogisch Sinnvoll

Intuitiv und einfach soll Software an Schulen sein. Mit Element haben sie eine Messenger-Lösung, die jeder versteht.

Eigener Account

Die Schülerin/Lehrerin ist im Besitz des Matrix-Accounts und das auch nach dem Wechsel der Schule. Matrix-Accounts können von Server zu Server transportiert werden.

Open Source

Die präsentierte Lösung ist Open Source. Man ist weder vom Entwickler noch vom Lieferanten abhängig.

Chance

Wir erinnern uns: Matrix funktioniert ähnlich wie E-Mail. Jeder Matrix-Server kann mit jedem Matrix-Server kommunizieren. Jede Schule mit einem Matrix-Server kann mit einer anderen Schule kommunizieren. Es ist also möglich ein Netzwerk aus Matrix-Servern zu bauen.

Bei Mint System verfolgen wir folgende Vision:


Im Jahr 2030 verfügt jede öffentliche Institution der Schweiz, die über eine Domäne identifiziert werden kann, einen eigenen Matrix-Server. Jede/r Angestellte hat Zugriff auf einen Matrix-Account und nutzt diesen aktiv zur Kommunikation.

Das ist eine gewagte Aussage. Doch wir glauben fest daran, dass Matrix das gängige E-Mail ablösen wird. Effizient und sicher zu kommunizieren wird an Bedeutung gewinnen und Matrix/Element trifft hier genau ins Schwarze.

Kontakt

Haben Sie noch Fragen oder sind Sie an einer Demo zu Matrix/Element interessiert? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns über ein unverbindliches Gespräch mit Ihnen.

Mint System GmbH, Janik von Rotz 8 Juli, 2021
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