Rund 60% der Kantonalen Bildungsinstitute in Uri setzen strategisch auf Microsoft Office 365. Diese Institutionen haben damit ein System, das für den Fernunterricht offensichtlich wie geschaffen ist und keine Wünsche offen lässt. Fakt ist: Man begibt sich damit in die Abhängigkeit zum Produkt-Anbieter.
Zudem erhalten unsere Kinder eine Produktschulung. (Eigentlich müsste beim Schuleingang stehen: "Der Unterricht an dieser Schule enthält Produktplatzierungen").
Natürlich wird man argumentieren, dass das nicht anders geht und es keine bessere Alternative gibt. Und sowieso ist jetzt (Corona-Krise) der falsche Zeitpunkt alles zu hinterfragen.
Einverstanden, die verfügbaren Systeme sollen jetzt für die Bewältigung der Krise genutzt werden. Es muss den Verantwortlichen aber bewusst sein, dass es sehr wohl Alternativen gibt. Diese müssen beim Ausbau der Systeme respektive Evaluation neuer Software zumindest geprüft werden.
Wir müssen einen Schritt weiter denken. In naher Zukunft werden die pädagogischen Aspekte und Inhalte (Educational Resources) stark an Bedeutung gewinnen. Die technischen Systeme müssen den Vorgaben der Pädagogik folgen, nicht umgekehrt. Funktionen um Dateien auszutauschen und Online Arbeitsblätter auszufüllen werden nicht ausreichen.
Lehrer/innen fordern Systeme, die ihren Pädagogischen Ansprüchen zur Individualisierung im Unterricht genügen. Und sie wollen Inhalte mit anderen austauschen. Weltweit. Es wird nicht akzeptiert, dass man wegen speziellen Datenformaten und unnötigen technischen Schnittstellenproblemen ausgebremst wird.
In Zukunft zählen die Aspekte offene Systeme mit standardisierten Schnittstellen (Open Source Software) und frei verfügbare offene Inhalte (Open Educational Ressources).