Der Urner Landrat hat am 16. Dezember 2020 über einen Verpflichtungskredit für die Kantonale Mittelschule debattiert. Beantragt wurden CHF 372’000 für die Beschaffung von Laptops plus Zubehör und Schulung. Braucht es für die Umsetzung der Digitalisierung teure Hardware?
Um unsere Schulkinder auf die digitalisierte Welt vorzubereiten braucht es die richtige Haltung. Die Verfügbarkeit von Hardware alleine führt noch nicht zu mündigen Anwendern der neuen Technologien.
Erfinder und Produzenten statt Konsumenten erziehen
In seinem Lehrmittel “einfach INFORMATIK” formuliert Herr Juraj Hromkovic, Professor an der ETH, ein Hauptziel des Informatikunterrichts wie folgt:
“Die von Menschen kreierte technische Welt verstehen, steuern und mitgestalten können, dass heisst Erfinder und Produzenten statt Konsumenten erziehen.”
Wir müssen daran arbeiten, die Mündigkeit der Gesellschaft im Umgang mit der digitalisierten Welt zu verbessern. Das heisst in Bezug auf die Ausbildung:
- zum Selber denken anregen
- weniger Produktschulungen betreiben
- das Experimentieren zulassen
Verständnis für Technik mit einfachen Mitteln
Man kann mit einfachen Mitteln das Verständnis für Technik fördern. Teure Software-Produkte lassen oft nicht zu, dass man in sie hineinblicken und experimentieren kann. Bei frei verfügbarer Software ist das möglich.
Bei modernen Notebooks kann man oft nicht einmal die Tastatur reparieren. Bei etwas altmodischen Modellen aber schon.
Seit Jahren manipulieren uns die grossen Tech-Firmen und sorgen dafür, dass wir uns immer innerhalb ihrer Produktpalette bewegen. Wir müssen dafür sorgen, dass sich Kinder in Ausbildung von diesem Mainstream lösen.